Zweifarbige Blüte bei Rebutia
Die abgebildete
Rebutia entstand aus der Kreuzung von
Rebutia marsoneri mit
R. kariusiana. Beide
Rebutien sind selbststeril, erstere blüht gelb, die letztere rot. Die Blütenfarbe der meisten
Nachkommen meiner Kreuzung war schon in der F1-Generation orange, aber einige Geschwisterpflanzen
blühte gelb oder rot. Ich vermute daher, dass ein Elternteil nicht
reinerbig (homozygot) war, denn die Aufspaltung hätte nach Mendel erst in der F2-Generation erfolgen
müssen. Durch Zufall entdeckte ich vor einigen Jahren eine zweifarbige Blüte bei einer
Pflanze aus der orange blühenden Gruppe. In der Folgezeit trat dieses Phänomen wiederholt, aber selten auf. Wie bei
der
Chamaecereus-Hybride „Unikum“ (
Mordhorst in
Kakt. and Sukk. 59: 92-96,2008) handelt es sich hierbei vermutlich um eine Chimäre. Darunter ist eine Pflanze zu
verstehen, die aus genetisch unterschiedlichen Zellen aufgebaut ist. Ein Beispiel dieses Phänomens aus der Fauna ist
das Zusammenwachsen zweieiiger Zwillinge. Leider sind die Farben meiner
Rebutia nicht so schön scharf getrennt wie
bei der Unikum-Blüte. Auch habe ich nie alle Farben gleichzeitig an der Pflanze blühen
gesehen. In Chimären-Blüten sind die unterschiedlichen Farben offenbar niemals
rotationssymmetrisch angeordnet, anders als z. B. in Blüten der
Echinopsis-Hybriden.